she did, projekt 01/04, 2004
Video auf DVD (2 Minuten) “the re-identification of the red pants”
Serie von 12 Oelbildern und 16 Zeichnungen
Video

Zeichnungen
Fremdbeobachtungen
… Zeichnungen von Stillleben sind wie Filmkader angeordnet, die sich bei genauerem Betrachten als “kopierte” Stills aus den Videos ausmachen lassen. Ausschnitte aus Alltagssituationen in der Großstadt: Schaufenster, Lagerhallen, Baustellen, Fabrikhallen wirken wie periphere Orte, an denen die Produktions- und Konsumprozesse der Stadt ihre Spuren hinterlassen haben, wo nicht (mehr) Gebrauchtes verwahrt, liegengelassen, vergessen, weggeworfen wird.
Und dort taucht wieder die rote Hose auf. Nachlässig irgendwohin gelegt, fallen gelassen, drapiert, tritt sie in den Zeichnungen fast nur noch als bloße Farbfläche in Erscheinung, als Blickfängerin, die einen auffälligen, roten Farbraum begrenzt.
Das Rot besticht. Es setzt sich ab von den es umgebenden Farben, es rückt den Blick von der scheinbar vertrauten perspektivischen Konstruktion des Bildes auf die zweidimensionale Fläche. Die rote Hose in der Zeichnung konstruiert damit einen zweifachen Sinn: Durch die Technik der flächigen Modellierung des roten Kleidungsstücks wird die Künstlichkeit der ganzen Bildkonstruktion betont, die den medialen und damit wahrnehmungstechnischen Vorgang des (Ab)Zeichnens von Computerausdrucken der Videostills hervorhebt.
Damit steht die konstruierende Technik der künstlerischen Arbeitsweise ebenso im Blickpunkt der Aufmerksamkeit wie die mediale Verfasstheit aller anderen Bilder, die gerade jetzt nicht gesehen werden, die aber immer auch möglich sind. …
Katharina Gsöllpointner